Schauspiel: mein schillerndes Dasein vor der Mutterrolle


In meinem früheren Leben war ich Schauspielerin, mit klassischer Ausbildung und in zahlreichen Workshops angeeigneten Special-Effects. Gerne behaupte ich in wehmütigem Tonfall, mit flatternden Lidern und hilflos erhobenen Händen, ich hätte diesen Beruf der Kinder wegen aufgegeben: ungünstige Arbeitszeiten, Gastspiele in Großvargula und all die Fans mit ihren Holzgitarren...

Ach, naja: es ist gelogen.

Statt mich in anmutiger Haltung rotwangigen Herren hinzugeben, sitze ich einfach sehr viel lieber gekrümmt vorm Computer. Ohne Rokokohaube, in geräumiger Jogginghose.

Aber klar: für Rollen wie in The Grand Budapest Hotel würde ich einen kompletten rotwangigen Gesangsverein in Kauf nehmen. Five seconds of fame: in diesem Wes Anderson-Film habe ich die Lehrerin/schoolteacher (painter) gespielt, gleich zu Anfang des Films.

Meine kühne Sprayfrisur lässt dein Kulturschaffendenherz höher schlagen?

Unterbreite mir dein Angebot, ich will immer noch nach Hollywood.

Das stimmt!